Spandau ist Siegens älteste Partnerstadt. Ausgangspunkt war die Übernahme von Patenschaften Siegener und Siegerländer Familien für Spandauer Kinder, die sich in den Nachkriegsjahren hier
erholen sollten. Was zunächst als Patenschaft gedacht war, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer intensiven Partnerschaft, die 1952 offiziell begründet wurde und bis heute von vielen Vereinen,
Gruppen, Verbänden und Institutionen mitgetragen und mit Leben erfüllt wird. Im Jahre 2002 wurde das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft sowohl in Spandau als auch in Siegen festlich
begangen.
Spandau hat zirka 225.000 Einwohner und ist mit einer Gebietsfläche von 9.191 ha Berlins zweitgrößter Bezirk. Spandau ist für die Bundeshauptstadt größter Industriestandort und Zentrum der Ver- und Entsorgung.
Sehenswürdigkeiten neben der Altstadt sind für die Besucher insbesondere die Spandauer Zitadelle mit dem Juliusturm, die Reste der Stadtmauer im Kolk, einem der ältesten Stadtteile Spandaus, und das "Gotische Haus". Darüber hinaus ist die Havelstadt Spandau mit ihrem Wald, ihrem Wasser und ihren Parks auch eine der grünen Lungen Berlins.
Auf die freundschaftlichen Verbindungen weisen in Siegen die Spandauer Straßes, die Spandauer Brücke sowie die Berliner Straße hin. Der "Berliner Bär" am Kölner Tor, den die Stadt Spandau Siegen aus Anlass der 750-Jahr-Feier geschenkt hat, wurde zu einem sichtbaren Symbol der Partnerschaft.
Nachdem in Spandau seit einigen Jahren ein Partnerschaftsverein existiert, ist im Jahre 1999 auch in Siegen ein solcher Verein durch die im Rat der Stadt Siegen und im Kreistag des Kreises Siegen-Wittgenstein vertretenen Parteien gegründet worden. Vorrangiges Ziel wird die Organisation von Begegnungen und Austauschveranstaltungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern beider Städte sein, um der Partnerschaft neuen Schwung und neue Impulse zu verleihen.
Quelle: http://www.siegen.de/standard/page.sys/577.htm
Anfang der 50er Jahre befand sich die Stadt Berlin in einer äußerst schwierigen Lage. Zwar hatte die "Luftbrücke" und der Einsatz von "Rosinenbombern" 1949 eine völlige Isolierung der Stadt verhindern können, dennoch herrschte an vielen Stellen große Not.
Über den Deutschen Städtetag wurde zu diesem Zeitpunkt der Kontakt mit dem damaligen Landkreis Siegen gesucht. Die Idee: Kinder aus Berlin sollten in das ländliche Siegerland zur Erholung entsandt werden. Der Landkreis Siegen übernahm die Patenschaft für diese Kinder. In wenigen Wochen nahmen die jungen Gäste aus Berlin deutlich an Gewicht zu und wurden neu eingekleidet. Teilweise konnten bis zu 400 Kinder im Jahr im Siegerland begrüßt werden. Ergänzend wurden im Siegerland Sachspenden für Berlin gesammelt.
Bis heute sind ca.15.000 Kinder und Jugendliche von Spandau nach Siegen gereist. Behinderten Kindern bot sich die Gelegenheit, zu einem 4-wöchigen Aufenthalt in eine Klinik mit entsprechender Einrichtung nach Bad Laasphe zu reisen.
1995 wurde der "Verein zur Förderung der partnerschaftlichen und freundschaftlichen Beziehung Spandaus" gegründet. Die auf kommunaler Ebene bestehenden Partnerschaftsbeziehungen sollen ergänzt und inhaltlich vertieft werden. Seitdem organisiert der Verein in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung regelmäßig Besuche von Gruppen aus Spandau im Kreis Siegen-Wittgenstein.
1999 wurde in Siegen der Partnerschaftsverein "Siegen-Wittgenstein-Spandau" gegründet. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Organisation regelmäßiger Treffen von Sport- oder Gesangvereinen sowie Begegnungsveranstaltungen. Das Betätigungsfeld umfasst aber auch die politische Bildungsarbeit und die künstlerische Zusammenarbeit.
Quelle: http://www.siegen-wittgenstein.de/standard/page.sys/273.htm
Ergänzung:
Leider fehlt in den offiziellen Darstellungen, die oben abgedruckt sind, stets der Hinweis auf die Spandauer Schule.
Im Jahre 1964 erhielt in Spandau eine neue errichtete Grundschule zur Erinnerung an die Partnerschaft den Namen "Siegerlandschule".
Elf Jahre später, im Jahre 1975, wurde die ehemalige Jung-Stilling-Schule in Siegen in "Spandauer Schule" umbenannt.
Die Kontakte zwischen den beiden Schulen wurden, nachdem sie lange Zeit eingeschlafen waren, anlässlich des 50-Jährigen Jubiläums der Partnerschaft wiederbelebt. In den folgenden Jahren fanden mehrere gemeinsame Aktivitäten statt. Sowohl in Spandau (im Rathaus) als auch in Siegen (im Kreishaus) wurden Ausstellungen mit Arbeiten aus dem Kunstunterricht der beidehn Schulen organisiert.
Im Jahre 2009 besuchte eine Klasse der Siegerlandschule mit ihrer Lehrerin Christiane Meisenburg und dem Schulleiter Christoph Schubert das Siegerland und die Spandauer Schule. Der Gegenbesuch fand ein Jahr später statt. Die Klasse 4 der Spnadauer Schule war eine Woche zu Gast in Spandau.
KollegInnen der Spandauer Schule (Siegen) begrüßen ihre KollegInnen aus der Siegerlandschule (Spandau). Im Bild von links nach rechts:
Uli Deus (Siegerland-Grundschule), Silja Utsch, Leyla Egilmez, Jutta Thoma, Jens Weber , Annette Dürholt (alle Spandauer Schule) und Annette Bernthäusel (Siegerland-Grundschule).
Der Besuch wurde genutzt Kontakte aufzubauen und gemeinsame Aktivitäten für die Zukunft zu planen.